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Taekwon-Do

Was ist Taekwon-Do?

Taekwon-Do ist vor allem ein Kampfsport, bei dem Arme und Beine mittels Schlägen und Tritten zur Abwehr und für den Angriff eingesetzt werden.

Taekwon-Do setzt sich aus drei altkoreanischen Wörtern zusammen:

TAE -im Sprung treten - kennzeichnet die Beintechnik
KWON - Faust - weist auf die Handtechnik hin
DO - Weg, Kunst - kennzeichnet den körperlichen und geistigen Reifeprozeß, auf den nachstehend eingegangen wird

Während der Ausübung des Taekwon-Do wird der Körper gekräftigt, er wird geschmeidig, elastisch und stark. Neben dem körperlichen Wohlbefinden stellt sich eine geistige positive Haltung ein, ja es vollzieht sich ein geistiger Prozess, der scheinbar im Gegensatz zu dieser doch brutalen Kriegskunst steht - sind doch die erlernten Kenntnisse in der Hand eines Könners oft ein tödliches Instrument! Nichtsdestotrotz ist es der langen, harten Schule des Taekwon-Do zuzuschreiben, daß so gut wie keine Schläger oder Rüpel aus dem Lager der Taekwon-Do- Sportler kommen. Taekwon-Do schult also gleichermaßen Körper und Geist. Bereits die anfängliche Übung der Grundtechniken erhöht die Ausdauer und Willenskraft. Ist diese Stufe erreicht, merkt der Schüler, daß nur mit Geduld etwas zu erreichen ist. Der Umgang mit dem Lehrer und den bereits höher graduierten Schülern lehrt ihn, höflich und bescheiden zu sein, führt aber auch zur Kritik und Selbstkritik. Beim Kämpfen werden Eigenschaften wie Selbstbeherrschung, Ehrbarkeit und Gerechtigkeit gefördert. Beim fortdauernden Üben mit den Mitschülern lernt man das Gefühl der Zusammengehörigkeit kennen. Daraus entwickelt sich Integrität, Treue und Hilfsbereitschaft.

Die Zusammenwirkung dieser Eigenschaften und ihre stetige, gemeinsame Weiterentwicklung wird mit dem Begriff DO verständlich gemacht. DO vollzieht sich in uns, gibt uns innere Kraft und spiegelt sich daher auch in unseren Handlungen wieder. Deshalb ist DO eine Weltanschauung, die wir auch auf unser Privatleben und unsere Arbeit übertragen können. Taekwon-Do ist im übertragenen Sinn also eine Lebensschule, in der wir lernen, uns in der Welt zurechtzufinden, sie zu verstehen und nach Möglichkeit zu verbessern.


Geschichtliche Entwicklung

TAEKWON-DO hat eine rund 1800 Jahre alte Tradition. Am Anfang stand eine einfache Kampftechnik, "Subak", in der vorwiegend Handtechniken angewendet wurden. Die alten Koreaner betrieben Subak auch als Turnierkampf, wobei sie die Schläge aber nicht wie im heutigen TAEKWON-DO kurz vor dem Ziel abstoppten, sondern bemüht waren, den Gegner möglichst so zu treffen, daß er kampfunfähig zu Boden ging. Etwa 300 bis 400 Jahre später kam als zweite Kampfart das "Taekyon" hinzu, bei der die Beintechniken dominierten. Dieser Name blieb, als sich beide Kampfarten schließlich zu einem Namen vermischten. Während der dann folgenden Jahunderte erlebte Taekyon Höhen und Tiefen. In verschiedenen Provinzen Koreas wurde es stark mit chinesischen Techniken durchsetzt, woraus Namen wie "Kung-Su", "Tae-Soo-Do" usw. resultierten. Taekyon wurde in manchen Gebieten dank einiger Meister überliefert, in anderen Gegenden fiel es schließlich der Vergangenheit anheim.

Taekyon ist so alt wie die Geschichte des "Hwarang-Do"; seine primitiven Anfänge reichen 1300 Jahre zurück, bis zur Sylla-Dynastie. Sylla war das kleinste jener drei Königreiche, in die Korea damals geteilt war, und lebte in ständiger Furcht, entweder aus Norden vom Königreich "Koguryo" oder aus dem Westen von "Baekchae" überfallen und besetzt zu werden. Etwa um 500 n.Chr. wurden die Übergriffe seitens Koguryo unerträglich. Syllas König Chin-Hung, der bereits seit 37 Jahren regierte, rief die Jugend auf, das Vaterland zu verteidigen; es wurde eine straffe Organisation, "Hwarang-Do", gebildet, um die nationale Krise zu beenden. Hwarang-Do respektierte die Monarchie, förderte und übte die Kriegskünste, aber auch Literatur, Musik und Moral; man pilgerte zu berühmten Bergen und Flüssen, um dort das körperliche und geistige Training zu vervollkommnen. Dem Hwarang-Do-General Kim-Yu-Sin gelang es um 668 n. Chr. schließlich, die drei Königreiche zu vereinigen. In der folgenden Dynastie "Yi" erreichte Taekyon seinen Höhepunkt, um in den dann folgenden Jahrhunderten immer mehr abzuflachen um schließlich nur noch von Veteranen aufrechterhalten zu werden. Nach der Besetzung durch Japan wurde das Taekyon-System nochmals vermischt durch Karate. Der Name TAEKWON-DO wurde erst 1995 durch die höchsten Dan-Träger Koreas geprägt. "Tae" heißt soviel wie springen, Stoßen und Schlagen mit den Füßen, "Kwon" ( wörtlich: Faust ) bezeichnet die Handtechniken, und "Do" bedeutet Art und geistigen Gehalt dieser Sportart.

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Da in dieser Sportart Hände und Füße als Waffen eingesetzt werden, sollte dies aus dem Namen sofort erkennbar sein; gleichzeitig sollte der Name auch zeigen, daß TAEKWON-DO nicht nur eine körperliche Disziplin ist. General Choi-Hong-Hi, der auch der Vater des TAEKWON-DO genannt wird, entwickelte die alten Taekyon- und Subak-Techniken zu jenem modernen Kampfsport, wie wir ihn heute kennen. Durch seine Vorführung und einer eigens zu diesem Zweck zusammengestellten Gruppe koreanischer Großmeister wurde TAEKWON-DO schließlich 1965 auch in Deutschland bekannt. Der rasante Kampfsport gewann rasch Anhänger und wurde von koreanischen Meistern überall verbreitet. Bereits 1968 gab es die ersten Deutschen Meisterschaften; weitere folgten 1969, 1972 und 1973.

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Nach dem ersten Training meint man, dann buchstäblich nichts gelernt zu haben; denn anfangs muß man unverständlich scheinende, zum Teil schmerzhafte und langweilige Stellungen lernen. So wird der Schüler aber sofort mit einem wichtigen Teil des "Do" konfrontiert, nähmlich Ausdauer. Vier von Fünf Anfängern scheitern bereits an dieser Hürde. Wer trotz anfänglicher Enttäuschung weiter trainier, bekommt bald kräftigere Muskeln, seine Reaktionsfähigkeit steigert sich, er wird lockerer als vorher und wird körperlich gewandter. Neben solchen Vorteilen beginnt - für den Schüler meist unmerklich - ein positiver geistieger Umwandlungsprozeß. Das Selbstvertrauen wächst. Das Benehmen ändert sich. Der Schüler wird zunehmend höflicher und bescheidener. Er übt Selbstkritik. Das sind erklärte Ziele des TAEKWON-DO, die aber nur erreichen kann, wer sich in diesen Dingen übt, und zwar bereits im Training. TAEKWON-DO will körperlich und geistig rege, faire Menschen heranbilden.

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